Geschichte und Herstellung
Wenn ich von ätherischen Ölen rede, dann meine ich nicht die Duftöle, die es an jeder Straßenecke zu kaufen gibt, sondern die, welche 100% natürlich sind.
Ätherische Öle sind flüssige Bestandteile der Pflanzen. Zwar werden sie als Öle eingestuft, sie sind aber in der Regel von einer völlig anderen Kosistenz. Sie sind hochgradig flüchtig und nicht fettig.
Mittels Wasserdampfdestillation werden heute die meisten ätherischen Öle gewonnen. Bei Zitrusölen ist die Kaltpressung eine gängige Gewinnungsart. Daneben gibt es noch die Effleurage, eine alte und sehr aufwendige Art der Ölgewinnung, die nur noch bei der Gewinnung von wenigen Blütenölen zum Einsatz kommt.
Heute gibt es auch immer mehr Öle, die mittels chemischer Lösungsmittel gewonnen werden. Es ist einfacher und kostengünstiger. Leider verbleiben oft Reste der Lösungsmittel in den Ölen, deswegen ist der Einsatz vor allem im therapeutischen Bereich problematisch.
Schon während meiner Ausbildung zur Hebamme interessierte ich mich für Heilpflanzen und deren Wirkung. Mit Beginn meiner Tätigkeit fing ich auch an ätherische Öle einzusetzen. Ich war verblüfft über deren Effektivität bei gleichzeitiger Sanftheit.
Die heilenden Eigenschaften von Pflanzen sind seit tausenden von Jahren bekannt. Sagen, Mythen und Geschichten ranken sich um Pflanzen, aber auch um Pflege- und Düftöle.
In Ägypten wurden lange vor Christi Geburt Salben, Pasten und auch ätherische Öle unter anderem für kosmetische und Heilungszwecke genutzt. Dieses Wissen kam in der Zeit des Mittelalters bis nach Europa. Um 1500 n.Chr. waren 116 verschiedene Essenzen bekannt und im Gebrauch.
Im 16. Jahrhundert erlebte die Aromatherapie in Deutschland einen großen Aufschwung. Es gab Bücher über das Destillieren von Ölen und ätherische Öle wurden zu Heilzwecken angewandt.
Ende des 18. Jahrhunderts begann man mit der gezielten Erforschung der Inhaltsstoffe ätherischer Öle.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebt der Einsatz von ätherischen Ölen eine Renaissance. Vor allem englische und französische Therapeuten setzen sie gezielt ein und der Begriff "Aromatherapie" ist in beiden Ländern fest etabliert.
In Deutschland findet man ätherische Öle leider sehr selten im medizinischen, eher noch im kosmetischen Bereich.
Machte man sich auf die Suche nach Literatur zum Thema, so fand man diese bis vor einiger Zeit nur im esotherischen Buchregal. Auch wenn in Deutschland ätherische Öle im therapeutischen Bereich immer noch nicht den Stellenwert haben, den sie verdienen würden, so gibt es doch etliche Chemiker, Doktoren, medizinisches Fachpersonal und andere, die wissenschaftlich fundiert den Einsatz von Ölen publizieren.
